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SICHERHEITSKUPPLUNGEN IN RETTUNGSGERÄTEN

MOTORBETRIEBEN AUS GROSSER HÖHE

09.02.2023
von Redaktion ANTRIEBSTECHNIK

Wer sich berufl ich für Montage-, Reinigungsoder Wartungsarbeiten in große Höhen begibt, vertraut sein Leben der Sicherungstechnik an. Sowohl Arbeitgeber als auch Berufsgenossenschaften und Normierungsstellen setzen entsprechend strenge Vorgaben, um Gefahren aller Art auszuschließen. Ein Urgestein in der Sicherheitstechnik ist bekannt für qualitativ hochwertige  Sicherheitsprodukte Made in Germany. Gemeinsam mit  Sicherheitskupplungen aus Wörth am Main gelang nun eine bahnbrechende Innovation in der Höhenrettung.

Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich mit einem Kollegen auf einem Windrad in 140 Meter Höhe und führen Wartungsarbeiten durch. Sie stehen oben am Plateau und sichern Ihren Kollegen, der unterhalb der Nabe an einem
Rotor arbeitet. Plötzlich wird die unten am Seil hängende Person ohnmächtig. Nun ist es an Ihnen, die etwa 90 kg schwere, hilflose Person möglichst schnell in einen geschützten Bereich zu bergen. Auf den Boden abseilen ist bei 140 Metern Höhe auf Anhieb unmöglich, deshalb müssen Sie ihn zunächst nach oben ziehen!

VERLETZUNGSGEFAHR KRAFTQUELLE
Für solche Notfälle gibt es bereits seit rund 40 Jahren sogenannte Rettungshubgeräte. Deren Bedienung ist allerdings mühsam und langwierig, denn sie erfolgt in der Regel über eine Hubratsche ähnlich derer, wie man sie aus dem Werkzeugkasten kennt. Motorgetriebenen Antrieben, die sich aufsetzen lassen, ist bisher die Zulassung versagt worden. Laut Prüfstelle sind sie eine unkontrollierte Kraftquelle. Denn was passiert, wenn sich der zu rettende Mensch bei der Bergung verhakt, das Bergungspersonal dies nicht bemerkt und ein eingeklemmtes Gliedmaß aufgrund der hohen Kraftübertragungen abgerissen wird? Dieser Fall darf unter keinen Umständen eintreten, er würde  die Notsituation des Unfallopfers selbstverständlich dramatisch verschlechtern. Des Weiteren entsteht mit der direkten Verbindung von Antrieb und Winde aus Sicht der Behörden eine Funktionseinheit, die gesamtheitlich zu  zertifizieren ist.

Dem Geschäftsführer von Mittelmann Sicherheitstechnik, Guido Rogge und seinem Entwicklungsteam ließ dieser Zustand keine Ruhe. Sollte jemand tatsächlich in großer Höhe hilflos in seinem Auffanggurt hängen, zählt jede Minute und körperliche Kraftreserven sind mit Bedacht einzusetzen. Außerdem führt heutzutage jedes Montageteam einen leistungsstarken Akkuschrauber mit sich. Dieser ist im Prinzip als Antrieb ideal, wenn da nicht die beschriebene Verletzungsgefahr durch unkontrollierte Kräfte wäre. Es musste eine kontrollierte Trennung zwischen Antrieb und Winde her, auch um jedweden Akkuschrauber verwenden zu können, ohne für das jeweilige Modell ein aufwändiges Zertifizierungsprozedere durchlaufen zu müssen.

PATENTANMELDUNG
Hier kam nun die Idee bei Mittelmann auf, einen Drehmomentbegrenzer in das Rettungshubgerät zu integrieren: „Der Drehmomentbegrenzer ist gleichbedeutend einem Zugkraftbegrenzer, einem Überlastfilter oder einer Überlastkupplung“, schildert Rogge die Lösungsfindung. „Wir hatten als Drehmomentbegrenzer zunächst ein Gerät eingesetzt, das nur mit Reibung arbeitet, in Form von zwei ineinandergesteckten Konen. Dadurch erzielten wir zwar die gewünschte Begrenzung des Drehmoments, aber die Variante hatte einen gravierenden Nachteil: Sie arbeitete still und leise. Im Überlastungsfall rutschen die Konen ganz langsam und immer mehr durch. Der Anwender bemerkt dies somit gar nicht oder erst, wenn es bereits zu spät ist. Ergo nutzen wir diesen Anbieter nur noch sehr eingeschränkt und haben uns auf dem Kupplungsmarkt weiter umgesehen. Dabei fiel uns das ebenfalls in Deutschland ansässige Unternehmen R+W mit seinen Sicherheitskupplungen auf. Dort trafen wir endlich auf die für uns optimale Kupplungslösung, die bei Überlast sowohl akustisch als auch optisch sofort wahrnehmbar ist. Damit war für uns der Weg zur Zertifizierung und Patentanmeldung geebnet.“

Quelle: R+W Antriebselemente

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