Die Industrial Digital Twin Association e.V. (IDTA) veröffentlicht die Version 3.0 der Spezifikation für das Informationsmodell der Verwaltungsschale (englisch: Asset Administration Shell – AAS). Das Informationsmodell bildet die Grundlage für den standardisierten Digitalen Zwilling in der Industrie.
In vier Teilen beschreibt die Spezifikation, wie Unternehmen Informationen in der Verwaltungsschale aufbereiten und strukturieren können. Die neue Version ist einsatzbereit für die sofortige Implementierung. Zukünftige Updates und Erweiterungen werden abwärtskompatibel sein. Mit der Spezifikation der AAS in Version 3.0 verfügt die Branche erstmalig über einen Standard für den industriellen Digitalen Zwilling, der Investitionssicherheit bietet und den Weg für Innovationen ebnet.
IDTA-Geschäftsführer Dr. Christian Mosch sagt: „Die AAS mit ihren einheitlichen und offenen Standards ist die Schlüsselkomponente für Interoperabilität in der Industrie. Die Spezifikation ermöglicht es Anbietern und Anwendern von Hard- und Software, eigene Verwaltungsschalen zu erstellen und damit ein unternehmensübergreifendes System von Digitalen Zwillingen verschiedenster Komponenten zu schaffen. Die stabile und industriereife Version gewährleistet Planungssicherheit über Branchen und die Wertschöpfungskette hinaus. Das ist ein Meilenstein für zukünftige Datenräume.“
Die Spezifikation definiert die Softwarestruktur, die Schnittstelle und die Semantik der AAS. Sie macht es möglichen, Daten einer industriellen Anlage schnell und einfach allen Teilnehmern entlang der Wertschöpfungskette auf interoperable Weise zur Verfügung zu stellen, und zwar über den gesamten Lebenszyklus, vom Engineering bis zum Recycling.
Die Arbeiten der zuständigen Arbeitsgruppe der IDTA basieren auf den Publikationen „Verwaltungsschale im Detail“ der Plattform Industrie 4.0. Ein besonderes Augenmerk bei der Entwicklung der neuen Version lag auf der industriellen Anwendbarkeit. Eine wichtige Neuerung ist die Spezifikation einer offiziellen Schnittstelle zur AAS – die sogenannte API. Diese ermöglicht es den Partnern in der Wertschöpfungskette, ihre Daten über die AAS über Unternehmensgrenzen hinweg auszutauschen und schafft die notwendige Grundlage für die Implementierung von industriellen Datenräumen.
Die Spezifikation der AAS ist in vier Teilen erschienen:
- Part 1: Metamodel
- Part 2: Application Programming Interfaces (API)
- Part 3a: Data Specification – IEC 61360
- Part 5: Package File Format (AASX)
Weitere Teile zum Thema Datenspezifikation und Security sind zurzeit in Arbeit. Alle Dokumente sind auf der Webseite der IDTA verfügbar.
Bild: Arbeitsgruppe der IDTA, welche die Version 3.0 der Spezifikation für das Informationsmodell der Verwaltungsschale entwickelt
Text- und Bildquelle: IDTA