Seine neuen Wendelkupplungen bietet Ringspann nun in sieben Standard-Bautypen aus rostfreiem Stahl und Aluminium an. Sie unterscheiden sich in der Anzahl der umlaufenden Nute oder Wendeln und deren Gruppierung. Verfügbar sind Einwendel-, Doppelwendel- und Federsteg-Varianten in verschiedenen Größen mit unterschiedlichen Bohrungsdurchmessern.
Wendelkupplungen können gleichzeitig sowohl den Winkel- und Schrägversatz als auch die Radial- und Axialverlagerung von Wellen in jede Richtung ausgleichen. Im zylindrischen Grundkörper verlaufen eine oder mehrere helixförmige Nute. Deren Spiralform verleiht dem Verbindungselement einen oder mehrere Bereiche mit einem präzise berechenbaren Elastizitätsgrad. Die einwendligen Alu-Kupplungen übertragen Drehmomente bis 4,9 Nm, während es beim Pendant aus Stahl bis zu 8,9 Nm sind. Sie verbinden Wellen, die mit bis zu 10.000 U/min drehen. Höhere Drehmoment-Kapazitäten von bis zu 12 Nm (Alu) und 23,5 Nm (Stahl) bieten die Doppelwendel-Kupplungen für langsam laufende Wellen mit Drehzahlen von bis zu 3.600 U/min. Die Federsteg-Ausführung ist nur in Aluminium verfügbar und eignet sich für Drehzahlen von bis zu 10.000 U/min und Drehmomente von bis zu 2,0 Nm.

Helixförmig verlaufende Nute – die Wendeln – verleihen der Wellenverbindung flexible Bereiche mit exakt berechenbarer Elastizität
Mit den Wendelkupplungen steht Konstrukteuren der Antriebstechnik eine flexible Lösung für die spielfreie und winkelsynchrone Verbindung von An- und Abtriebswelle zur Verfügung. „Unsere Wendelkupplungen haben keine zusätzlichen beweglichen Teile, sind verschleißfrei und punkten mit einer hohen dynamischen Stabilität“, sagt Gerd Heumann, Account-Manager bei Ringspann. „Selbst bei großem Winkel-, Schräg-, Radial- und Axialversatz zwischen den Wellen sichern sie einen vibrationsfreien, spannungsarmen und ruhigen Rundlauf, der alle in der konstruktiven Peripherie befindlichen Lager erheblich entlastet.“
Typische Anwendungen für die Wendelkupplungen des Herstellers sind etwa die Montage von Encodern, Tachogeneratoren oder Spindelantrieben sowie die Verbindung der An- und Abtriebswellen von Servo- und Schrittmotoren im Apparatebau, in der Positioniertechnik, in der Automatisierung sowie im allgemeinen Maschinen- und Anlagenbau.
Versätze und Verlagerungen
Axiale Winkelversätze oder -verlagerungen sind in den Antriebssystemen des Maschinen- und Anlagenbaus keineswegs selten. Die Wendelkupplung kann sie über die Minimierung ihrer inneren Stege und die Maximierung ihrer äußeren Stege ausgleichen. Sofern ausreichend Abstand zwischen den Umläufen der wendelförmigen Nut vorhanden ist, können auf diese Weise axiale Verlagerungen von bis zu 20 Grad oder mehr kompensiert werden.
Noch höhere Ansprüche an eine solche Kupplung stellen die Belastungen durch radiale Verlagerungen. „Ist die Wellenverbindung nicht in der Lage, radiale Verlagerung auszugleichen, so können die daraus resultierenden Querkräfte erhebliche Schäden an den Lagerstellen verursachen“, erläutert Heumann: „Das Funktionsprinzip unserer Wendelkupplungen wirkt dem entgegen. Dabei erlauben bereits unsere Standardlösungen bis zu ±0,8 mm Abweichung und bei kundenspezifischen Sonderlösungen kann die Ausgleichskapazität sogar noch höher liegen“. Ist die Wendel ausreichend lang ausgeführt, so vermag eine Wendelkupplung des Herstellers selbst eine dreidimensionale Schrägverlagerung zu kompensieren, bei der die Antriebswellen keine gemeinsame Ebene haben.
Quelle: Ringspann