Dichtungen für Wälzlager gibt es in unzähligen Ausführungen, Materialien und Einbauversionen. Die am weitesten verbreiteten Ausführungen sind die Z-Deckscheibe und die 2RS-Dichtung. Die Z-Deckscheibe wird im Außenring fest eingepresst. Als nichtschleifende Dichtung erzeugt sie keine zusätzliche Reibung. Die 2RS-Dichtung ist die am häufigsten genutzte schleifende Dichtung. Sie besteht standardmäßig aus NBR (Acrylnitril-Butadien-Kautschuk) und hat im Inneren eine Stahlblecharmierung, um die notwendige Steifigkeit zu erzeugen.
Dieses Modell wird in die gleiche Nut wie eine Z-Deckscheibe im Außenring eingeklemmt und liegt je nach Ausführung mit einer oder mehreren Dichtlippen am Innenring auf. Durch das flexible Material NBR ist die Dichtung einfach demontierbar. Temperaturstabilität ist ein oberstes Gebot bei Dichtungen für Wälzlager, auch bei der Xtemp-Baureihe von Findling. Zweilippige, beidseitig in Nut geführte 2RSDD-Dichtungen aus Fluorkautschuk (FKM) kommen dabei zum Einsatz. Dieser Werkstoff ist temperaturstabil bis 200 °C.
Die Hochgeschwindigkeitsanwendungen der Xspeed-Lager stellen wiederum andere Anforderungen, hier liegt der Fokus auf kleinsten Toleranzen und geringen Reibungsmomenten. Auch dafür werden 2RSDD-Dichtungen verwendet. Deren Eigenerwärmung konnte gegenüber der Basisversion der 2RS-Dichtung um 10 °C reduziert werden. Das hat einen unmittelbaren Einfluss auf die Lebensdauer des Wälzlagers.
Quelle: Findling